"Hetze, Beschimpfung und Morddrohungen an Bürgermeistern und Amtsträgern oder gar die Ermordung des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke (CDU) sind ein erschreckender Beleg dafür, dass Nationalismus und Radikalismus unsere Demokratie gefährden", erklärt Andreas Luttmer-Bensmann, Bundesvorsitzender der KAB Deutschlands.
Wegschauen heißt dulden
Die Angriffe auf Demokraten und demokratische Institutionen heute erinnerten an die Verhältnisse der Weimarer Zeit, die direkt in den deutschen Faschismus geführt haben. "Der Angriff auf demokratische Rechte ist immer auch ein Angriff auf die Rechte von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer", betont Luttmer-Bensmann. Dies mussten gerade die damaligen KAB-Arbeitersekretäre Nikolaus Groß, Bernhard Letterhaus, Hans Adlhoch und Gottfried Könzgen, die aufgrund ihres Glaubens und ihres Einsatzes für Demokratie sowie für die Rechte der Arbeiter in Konzentrationslager kamen und als Widerständler hingerichtet wurden.
"Der Einsatz für Demokratie und Arbeits- und Menschenrechte ist heute wichtiger denn je", betont der Bundesvorsitzende. Er ruft dazu auf, sich gegen rechtsradikale und nationalistische Bestrebungen zu wehren und sich zusammenzuschließen. "Wegschauen heißt dulden. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer müssen sich organisieren und ihre Rechte gemeinsam in Verbänden wie die KAB vertreten", erklärte Luttmer-Bensmann.
Die KAB gedenkt ihrer Märtyrer jährlich am 23. Januar, dem Todestag des selig gesprochenen Nikolaus Groß. Sein Schicksal steht stellvertretend für den hohen Blutzoll, den die KAB durch den Nationalsozialismus bezahlen musste. Gedenkfeiern finden in Essen (Gottesdienst mit Bischof Overbeck), Köln (Gottesdienst / Buchvorstellung ), Berlin (Gedenkfeier in Plötzensee) und vielen anderen Städten statt.
Ein Bericht über die Gedenkveranstaltung in Berlin-Plötzensee mit einer Rede von Wilfried Wienen finden Sie auf www.kab-berlin.net