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Der Sonntag ist die Befreiung von Arbeit und Wirtschaftszwängen

Köln. Anlässlich des Internationalen Tages des freien Sonntags, der am 3.März begangen wird, erinnert die bundesweite Allianz für den freien Sonntag daran, dass dem Sonntagsschutz laut Grundgesetz eine grundlegende Bedeutung für das Gemeinwohl und dem Menschen zukommt. Ein demokratisches Gemeinwesen sei darauf angewiesen, dass in ihm auch Freiheiten erlebt werden können, die sich nicht ökonomisch verrechnen lassen.

„Die Verfassung schützt nicht nur die Ökonomie, sondern den ganzen Menschen“, erklärt Bundesvorsitzende Maria Etl als KAB-Vertreterin für die Sonntagsallianz. Dabei gehe es nicht nur um die Religionsausübung, sondern auch um Muße, das Soziale, das Gemeinwohl und die Befreiung des Menschen von der Arbeit und von den Zwängen der Wirtschaft am Sonntag.

„Sonntagsschutz ist Freiheitsschutz“, betont auch Stefanie Nutzenberger, Bundesvorstandsmitglied der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di). „Der Wettbewerb muss sich der Verfassung anpassen und nicht umgekehrt. Das heißt, Menschen haben ein Recht auf Freizeit, auch und gerade am Sonntag. Und dieses Recht darf nicht dem Gewinnstreben von Unternehmen geopfert werden.“ Ausnahmen vom sonntäglichen Arbeitsverbot seien nur dort zulässig, wo sie der sonntäglichen Erholung dienen (Arbeiten „für“ den Sonntag) oder Tätigkeiten betreffen, die aus sachlichen Gründen nicht aufgeschoben werden können (Arbeiten „trotz“ des Sonntags).

Der arbeitsfreie Sonntag kann aus Sicht der Allianz für den freien Sonntag ein Gewinn für Städte und Regionen sein, um deren Erlebnisräume ohne wirtschaftliche Zielsetzungen wiederzuentdecken. „Menschen wohnen gerne in Städten, in denen man auch noch anderes miteinander unternehmen kann als einzukaufen“, so Ralf Stroh, Beauftragter des Kirchlichen Dienstes in der Arbeitswelt (KDA) für den Sonntagsschutz. Am 3. März im Jahre 321 führte Kaiser Konstantin den Sonntag als Feiertag ein.

Die „Allianz für den freien Sonntag“ ist eine kirchlich-gewerkschaftliche Initiative, die von zahlreichen Organisationen aus anderen gesellschaftlichen Bereichen unterstützt wird. Sie ist in neun Bundesländern und über 90 Regionen Deutschlands verankert. Nicht zuletzt auch in vielen anderen EU-Ländern.