Der Wohnungslosenbericht der Bundesregierung, der erstmals im letzten Jahr ermittelt wurde, geht von weit über einer Viertel Millionen Menschen aus, die in Deutschland keine Wohnung haben. „Das, was wir täglich auf den Straßen und in Hauseingängen erleben, ist ein wohnungspolitischer Skandal, der leider nur die Spitze eines Eisberges beschreibt“, betont Eirich. Seit Jahrzehnten wurde der soziale Wohnungsbau zurückgefahren, gleichzeitig stiegen die Mieten und die Zahl der Bedürftigen.
Der katholische Sozialverband beklagt, dass die Bundes- und Landesregierungen es in den letzten Jahrzehnten versäumt haben, ausreichend und bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen. „Das Grundrecht auf geschützten Wohnraum in unserem Sozialstaat wurde den finanziellen Interessen des privaten Wohnungsmarktes auf Kosten der Obdachlosen geopfert“, beklagt der Bundespräses. Wohnungslosigkeit sei eine der diskriminierenden Ausgrenzungen in unserer Gesellschaft. Auch in diesem Jahr schaffe es die Regierung nicht, die versprochenen 400.000 Wohnungen zu realisieren. Die Kluft zwischen Wohnungsbedarf und Wohnungsbestand klafft weiter auseinander. Für immer mehr Menschen bedeutet dies, dass sie ihre Wohnungen nicht mehr zahlen können und auf der Straße landen.
Regionales Wohnungsbündnis für bezahlbaren Wohnraum
Im Bistum Limburg hat der KAB Diözesanverband gemeinsam mit der Arbeiterwohlfahrt, dem Deutschen Mieterbund, dem Frauenhaus Limburg und dem DGB das Bündnis für bezahlbaren Wohnraum gegründet. „Es ist nicht hinnehmbar“, so KAB-Diözesansekretär Martin Mohr, „dass trotz der allgemeinen Wohnungsnot immer noch Häuser und Wohnungen aus Spekulationsgründen leer stehen.“ Das Bündnis will aufgrund der Wohnungsnot im Rhein-Main-Gebiet am 23. September mit Aktionen auf die Straße gehen.