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Mitarbeiter müssen Tarifvertrag bekommen!

Leiferando-Rider im Einsatz. Foto: Rabbe

Ende der Schonzeit für Fast-Food-Lieferdienst Lieferando. „Über 10.000 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sollten jetzt schleunigst einen bundesweit gültigen Tarifvertrag bekommen", fordert die KAB Deutschlands. Über zehn Jahre nach der Gründung des Fastfood-Lieferdienstes müsse das Unternehmen seine Start-up-Allüren endlich ablegen.

„Die Kurierfahrerinnen und -fahrer brauchen nicht nur entfristete Arbeitsverträge, sondern auch einen sozialgerechten Tarifvertrag“, betont KAB-Bundespräses Stefan Eirich. Die KAB unterstützt daher die Forderung der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten nach einem flächendeckenden Lohn von 15 Euro pro Stunde. Es kann nicht sein, dass Lieferando nur ein Grundbetrag von zehn Euro pro Stunde an die hart arbeitenden „Rider“ zahlt und die Start-Up-Gründer sich mit dem Risikokapital die Taschen füllen“, so der KAB-Bundespräses. Fast alle Lieferservice-Start-up fahren hohe Verluste ein. Neben betriebswirtschaftlichen Gründen ist auch der Expansionsdrang der Start-up für die Milliarden-Verluste verantwortlich. „Die Blase der Start-ups-Lieferdienste droht unter fairen Bedingungen unserer sozialen Marktwirtschaft zu platzen“, prophezeit Eirich. So hatte das börsennotierte Unternehmen Delivery Hero im ersten Halbjahr 2021 eine Milliarde Euro Verluste angehäuft.

Jetzt NGG-Tarifvertrag - Kunden sind auch gefordert
„Wir fordern die Lieferando-Geschäftsführung auf, sich an einem bundesweiten Tarif zu beteiligen“, so Bundespräses Eirich. Ein von der NGG geforderter Tariflohn von 15 Euro würde etwas über dem Mindestlohn liegen, den die KAB Deutschlands als derzeit armutsfest auch im Alter errechnet hat. „Jetzt sind auch die Kunden von Lieferando gefordert, die Rider und die Gewerkschaft NGG zu unterstützen“. Im Leitantrag „WERTvoll arbeiten – menschenwürdig statt prekär“ setzt sich die KAB für einen armutsfesten Mindestlohn sowie für menschenwürdige Arbeitsbedingungen ein.