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KAB: Mindestlohnerhöhung in der Pflege bis 1. April 2022 ist ein Witz

Hundertzwanzig Cent bis zum 1. April 2022 sind ein Witz.

Pflegekräfte und Pflegehilfskräfte haben einen gerechten Mindestlohn verdient, meint KAB-Bundesvorsitzender Andreas Luttmer-Bensmann. Foto: Rabbe

Als einen Witz bezeichnet die KAB Deutschlands die jetzige Mindestlohnerhöhung in der Pflege. „Mit hundertzwanzig Cent brutto mehr pro Stunde werden hier Pflegehilfskräfte abgespeist“, erklärt Andreas Luttmer-Bensmann, Bundesvorsitzender der KAB Deutschlands.

Seit dem 1. Mai sollen Pflegekräfte in mehreren Schritten einen höheren Mindestlohn bekommen. Waren es bislang in Ostdeutschland 10,85 Euro und im Westdeutschland 11,35 Euro brutto pro Arbeitsstunde steigt bis zum 1. April 2022 der Mindestlohn in der Pflege auf 12,55 Euro. "Seit Wochen kämpfen Pflegerinnen und Pflegehilfskräfte in Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen sowie in der ambulanten Pflege unter Einsatz ihrer Gesundheit für die Gesundheit der Bevölkerung, werden als systemrelevant mit Applaus bedacht und bekommen nun ein Euro und 20 Cent brutto mehr pro Stunde. Hier versage nicht nur eine Politik, die die Nöte der arbeitenden Menschen nicht sehe, sondern hier versagt die Politik den Pflegekräften und Pflegehilfskräften eine adäquate und sozial gerechte Entlohnung", so der KAB-Bundesvorsitzende. Die KAB Deutschlands setzt sich für eine allgemeine Lohnuntergrenze für alle Branchen von mindestens 13,69 Euro pro Stunde ein.

Kein Geld für mehr Urlaubstage

Die Erhöhung der Urlaubstage im Pflegebereich um fünf beziehungsweise sechs Tage pro Jahr sei zwar ein wichtiges Signal der Bundesregierung, so Luttmer-Bensmann, doch mit diesem Mindestlohn lasse sich weder die Existenz einer Familie, noch eine armutsfeste Alterssicherung, geschweige ein erholsamer Urlaub finanzieren. "Die Corona-Krise muss endlich der Politik die Augen öffnen, dass alle Tätigkeiten im Dienstleistungsbereich eine gerechte Entlohnung brauchen", so der KAB-Bundesvorsitzende.