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NRW-Verdienstorden für KAB-Kämpfer in der Fleischindustrie

Ministerpräsident Armin Laschet würdigt den Einsatz von Peter Kossen mit dem NRW-Verdienstorden.

Stephan Eisenbarth (rechts) von der KAB Oldenburg und Georg Konnen (links) vom KKV hatten sich für die Ehrung von Prälat Kossen eingesetzt. Foto: Rabbe

Peter Kossen setzt sich seit über einem Jahrzehnt für die namenlosen Beschäftigten und deren Lebens- und Arbeitsumstände ein, die für wenig Lohn für Billigfleisch in deutschen Supermärkten sorgen. Foto: Niederwöhner

Prälat Peter Kossen hat den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen erhalten. Das Vorstandsmitglied der KAB im Diözesanverband Münster wurde in Köln von Ministerpräsident Armin Laschet für seinen Einsatz für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen osteuropäische Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer geehrt.

"Ich glaube mit dieser Verleihung auch ein Stück dazu beigetragen zu haben, das Anliegen und die Situation der Beschäftigten in der Fleischindustrie weiter in der Öffentlichkeit publik zu machen", sagte Peter Kossen nach der Verleihung. Dennoch sieht er trotz die jetzigen politischen Maßnahmen bezüglich von Leiharbeitern und Sub-Unternehmen noch nicht ausreichend. Kossen, der Politiker in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen seit vielen Jahren über die Missstände bei den großen deutschen Fleischkonzernen aufklärt und in die Öffentlichkeit gegangen ist, erhält den Verdienstorden des Landes gemeinsam mit dem Fußballspieler Mario Götze und elf weiteren Geehrten, die sich gesellschaftlich in vielen Bereichen ehrenamtlich engagieren.Die Feierlichkeiten im Palais der Kölner Flora finden aus Anlass des 74. jährigen Bestehens des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen statt. 

"Spätestens seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie in zwei fleischverarbeitenden Betrieben ist er bundesweit bekannt als hartnäckiger Kämpfer gegen menschenunwürdige Arbeits- und Lebensbedingungen und für Menschenwürde und Gerechtigkeit", so die NRW-Staatskanzlei über die Ehrung von Monsignore Prälat Peter Kossen. Laschet würdigte in diesem Zusammenhang auch die sozialpolitische Arbeit der KAB mit der sich Kossen auch für ein bedingungsloses Grundeinkommen, gerechte Mindestlöhne und menschenwürdige Arbeitsbedingungen einsetze.

Kossen hatte seit vielen Jahren gemeinsam mit Gewerkschaften und der KAB die Politik auf die menschenunwürdigen Arbeits- und Lebensbedingungen hingewiesen. Er erinnerte und kritisierte vehement die Politik, dass sie durch die Legalisierung von Sub-Sub-Unternehmen sklavenähnliche Zustände in deutschen Unternehmen zulässt."

Ramelow: Kossen hat Namenlosen ein menschliches Gesicht gegeben

Erst im Dezember vergangenen Jahres gehörte er zu den Nominierungen des Kettelerpreises der KAB und wurde von Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow für seinen solidarischen Einsatz der "Namenlosen in der Fleischindustrie, denen er mit seinem Engagement ein Gesicht gab und sie als Menschen sichtbar machte". Kossen hat den  Verein "Aktion Würde und Gerechtigkeit" gegründet, um scheinselbstständigen Arbeitnehmer*innen in der deutschen Fleischindustrie konkrete arbeits- und sozialrechtliche Hilfestellung zu ermöglichen. In den letzten Monaten hatte sich das Corona-Virus besonders in den Fleischunternehmen Westfleisch und Tönnies unter den Mitarbeitern ausgebreitet.  Ministerpräsident Laschet hatte dazu erklärt, dass Rumänen und Bulgaren das Virus eingeschleppt hatten. Später musste er die Behauptung zurücknehmen.