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Welttag gegen Kinderarbeit: KAB fordert stärkere Kontrollen

Im Mai 1998 kämpften mit Unterstützung von Misereor Kinder und Jugendliche mit dem "global march against childwork" in Bonn für Sozial- und Arbeitsrechte auch für Kinder. 1999 beschloss die ILO die Konvention 182 gegen Kinderarbeit. Seit 2002 erinnert die ILO am 12. Juni mit dem Welttag gegen Kinderarbeit an das Schicksal von Millionen Kindern und Jugendlichen. Foto: Rabbe

Eine stärkere Kontrolle von Importen mit dem Bezug auf Kinderarbeit fordert die KAB Deutschlands von der Bundesregierung. "Die Bundesregierung muss die Produktions- und Handelswege stärker kontrollieren, um Kinderarbeit zu verhindern", erklärte KAB-Bundesvorsitzende Maria Etl aus Anlass des heutigen Welttag gegen Kinderarbeit.

Immer noch arbeiten 152 Millionen Kinder zwischen fünf und siebzehn Jahren illegal weltweit, so die Internationale Arbeitsorganisation (ILO). Die Hälfte von ihnen ist unter zwölf Jahre alt. Vorwiegend in der Landwirtschaft Asiens, des Pazifikraums und Afrika. "Dabei handelt es sich weniger um die Mitarbeit in der eigenen Familie als vielmehr darum, dass die Kinder in den Betrieben arbeiten, um ihre Familien mit zu ernähren", so Etl. Die Armut der Eltern und die niedrigen Löhne zwingen die Kinder dazu, erwerbsmäßig zu arbeiten. 

Menschenwürdige Arbeit first

Laut ILO wird am häufigsten Kinderarbeit im Bereich der Landwirtschaft geleistet. 2012 waren 59 Prozent aller Kinder in Kinderarbeit in diesem Sektor beschäftigt, das entspricht einer Zahl von 98 Millionen Kindern. Zwölf Millionen Kinder verrichten industrielle Tätigkeiten und 54 Millionen sind im Dienstleistungssektor beschäftigt, wobei 7 Prozent davon auf Hausarbeit entfallen, so eine Untersuchung aus dem Jahr 2012. Im Vergleich zur letzten Erhebung der ILO ist ein Anstieg von Kinderarbeit im Dienstleistungsbereich zu verzeichnen, sowohl insgesamt als auch für Hausarbeit – einer Art von Arbeit, die abgeschirmt von der Öffentlichkeit passiert, keinen Kontrollen unterliegt und Kinder deshalb besonders verletzlich für Ausbeutung und Missbrauch macht. Mindestens zehn Prozent der Beschäftigten in der Tourismusbranche sind Kinder. 

"Die ausufernde Kinderarbeit in Asien und Afrika ist das Ergebnis eines ungerechten Welthandels, niedriger Löhne und schlechter Arbeitsbedingungen. Menschenwürdige Arbeit first muss das Ziel der Regierungen sein" so Etl. Sie fordert die Bundesregierung auf, mit unabhängigen Siegeln und Labels Klarheit und Transparenz für die Verbraucher in Deutschlands zu schaffen, welche Waren und Produkte, die von Kindern, unter menschenunwürdigen Bedingungen und nicht zuletzt unter Umwelt und Gesundheit gefährdeten Bedingungen hergestellt werden. "Es reicht nicht aus, die ILO-Übereinkommen 138 und 182 zur Kinderarbeit zu unterzeichnen und im eigenen Land umzusetzen. Der Kampf gegen Kinderarbeit ist eine globale Aufgabe".