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Werkverträge in der Fleischbranche stoppen

Unhaltbare Arbeitsbedingungen prägen die Fleischindustrie

Prälat Kossen im Interview zu seinen Forderungen

KAB trifft André Stinka (MdL): Einig waren sich der Landespolitiker und die KAB-Vertreter*innen, dass nun, so Stinka „durchgreifende Maßnahmen“ im Gesundheitsbereich und im Bereich der Fleischindustrie nötig sind. (s. link zum Bericht)

Wie notwendig der Einsatz für menschenwürdige Arbeit in der Fleischindustrie ist machte Prälat Peter Kossen (Aktion Würde und Gerechtigkeit), außerdem Sozialpfarrer und KAB-Diözesanvorstandsmitglied in Münster, in einem Interview mit KABOnlne schon im vergangenen Sommer deutlich. Bestätigt wurden seine damaligen Aussagen fast in tragischer Weise in der Corona-Krise. Arbeitsmigranten*innen in vielen Betrieben dieser Industrie, am Arbeitsplatz und in den Gemeinschaftsunterkünften, sind Infektionen schutzlos ausgesetzt. Die Ausbeutung von Menschen sowie unmenschliche Arbeitsbedingungen finden weiterhin in vielen Sub-Unternehmen der deutschen Fleischindustrie statt.

„Trotz vieler Appelle und Regeln ist noch nicht viel passiert!“, erklärte Kossen damals im Interview, der für größere Unterstützung auch seitens der Kirchen und mehr Verantwortung bei den Unternehmen der Fleischindustrie plädierte. An den von ihm angeprangerten Verhältnissen hat sich bis zum heutigen Tage nichts verändert.

Dietmar Stalder, KAB-Bezirksvorsitzender aus Kleve, „(...) Niederländische Firmen kaufen und mieten Wohnobjekte und machen daraus Massenunterkünfte“, sagt der KAB-Mann und fährt fort: „Sie karren Tag für Tag die Arbeiterinnen und Arbeiter in Kleinbussen zu den Arbeitsstätten. Die Arbeitsbedingungen und Wohnbedingungen sind weithin durch die Berichte der Medien bekannt. Die Einhaltung von Mindeststandards, wie ausreichende Abstände am Arbeitsplatz und in den Unterkünften werden häufig nicht gewährleistet“. (siehe Bericht)

Als niederschmetternd bezeichnet die KAB Deutschlands die Ergebnisse der Schlachthof-Kontrollen in Nordrhein-Westfalen. „Arbeitsmigranten und -migrantinnen werden in Deutschland systematisch ausgebeutet und die Politik schaute jahrelang dem Treiben zu“, betont Andreas Luttmer-Bensmann, Bundesvorsitzender der KAB.

Mit den Corona-Ausbrüchen in mehreren Schlachtbetrieben sei das zu Tage getreten, was die KAB seit vielen Jahren anprangert. „Der Vorschlag von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil ein weitgehendes Verbot von Werkverträgen in Schlachthöfen durchzusetzen wäre eine richtige Konsequenz, aus diesen menschenunwürdigen Zuständen herauszukommen", so Bundesvorsitzender Luttmer-Bensmann.

Beachten Sie dazu auch weiter unten den Link zu "Wort-in-Bewegung", dort der Beitrag von Bundespräses Stefan B. Eirich "Besessen von der Gewinnmaximierung".