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„Gerechtigkeit statt Sündenbockdebatten!“

KAB Deutschlands zum Welttag zur Überwindung der Armut am 17. Oktober

Köln, 16. Oktober 2025: Anlässlich des Welttags zur Überwindung der Armut warnt die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung Deutschlands (KAB) vor einer gefährlichen Verschärfung der sozialen Debatte in Deutschland. Die aktuelle Diskussion um das Bürgergeld ist aus Sicht der KAB von Vorurteilen, gesellschaftlicher Spaltung und politischem Kalkül geprägt – statt sich an den realen Lebenslagen armer Menschen zu orientieren.

„Diese Debatte wird auf dem Rücken der Schwächsten ausgetragen. Sie stigmatisiert Menschen, die häufig unverschuldet in Armut geraten sind und ohnehin unter Scham und Ausgrenzung leiden“, erklärt Stefan Wöstmann, ehrenamtlicher Bundesvorstand der KAB.

Klare Forderungen für eine soziale und gerechte Politik

Die KAB fordert eine armutsfeste Weiterentwicklung des Bürgergelds – angepasst an reale Lebenshaltungskosten. Notwendig sind außerdem:

  • die Einführung einer wirksamen Kindergrundsicherung,
  • eine Rentenpolitik, die eine armutsfeste Grundsicherung garantiert,
  • sowie insgesamt eine Sozialpolitik, die Betroffene ernst nimmt und Armut wirksam bekämpft.

„Es geht um echte Gerechtigkeit – nicht um Schuldzuweisungen. Die derzeitige Debatte ist ein Armutszeugnis für die politische Kultur unseres Landes, nicht für die Menschen, die unter diesen Bedingungen leben“, betont Uwe Temme aus der Fachgruppe Soziales, die den Bundesvorstand inhaltlich unterstützt.

KAB ruft zum gesellschaftlichen Umdenken auf

Die KAB setzt sich deutschlandweit für Solidarität, soziale Gerechtigkeit und ein christlich geprägtes Miteinander in der Arbeitswelt ein. Sie bezieht sich dabei auf das kürzlich veröffentlichte Lehrschreiben Dilexi te“ von Papst Leo XIV., der die Armutsbekämpfung als globales Ziel begrüßt und gleichzeitig vor der „Diktatur einer Wirtschaft, die tötet“ sowie einer „Wegwerfkultur“, die menschliches Leid gleichgültig hinnimmt, warnt. Armutsspiralen dürfen in Deutschland nicht zur Normalität werden. Deshalb muss die Bundesregierung entschlossen gegen Armut vorgehen – sowohl im Inland als auch international, so die KAB Deutschlands.

Armut sichtbar machen – Betroffene ernst nehmen

Zum Welttag zur Überwindung der Armut ruft die KAB ihre Mitglieder und alle gesellschaftlichen Gruppen dazu auf, aktiv gegen soziale Spaltung einzutreten. Armut darf nicht verschwiegen werden – sie muss sichtbar gemacht und benannt werden: Wer Armut bekämpfen will, muss auf die Menschen hören, die in Armut leben.