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Gewalt an Frauen muss strukturell bekämpft werden

Bundesvorsitzende Beate Schwittay zeigt die rote Karte im Rahmen der Aktion von missio, dem Internationalen Katholischen Hilfswerk "Frauen schützen in Katar". #frauenschuetzeninkatar

Köln. „Die oft unerträgliche Situation von Frauen und Mädchen in fast allen Ländern der Erde zeigt, dass es sich bei Gewalt und Diskriminierung um ein weltweit strukturelles Problem handelt.“ Dies erklärt Beate Schwittay, Bundesvorsitzende der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung Deutschlands (KAB), zum Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen und Mädchen. Gewalt gegenüber Frauen drücke sich nicht ausschließlich in körperlicher Gewalt aus. Vielmehr beginne Gewalt mit der täglichen Diskriminierung, schlechter Bezahlung der Arbeit oder dem Vorenthalten von Rechten auf Bildung und gesellschaftlicher Teilhabe. „Wer Gewalt gegen Frauen beseitigen will, muss die strukturellen Benachteiligungen gegenüber Frauen verhindern“, so Schwittay.

Schwittay: Gewalt an Frauen findet in allen Lebensbereichen statt - Hinschauen und null Toleranz

Vor diesem Hintergrund sei die Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaft durch die FIFA an ein Land, wo Frauen massiv diskriminiert werden, ein Schlag ins Gesicht für alle jene, die sich für die Gleichberechtigung von Frauen weltweit einsetzen. Die KAB-Bundesvorsitzende warnt vor einer Bagatellisierung dieses wichtigen gesellschaftlichen Themas und ruft dazu auf, auch bei verbaler Gewalt aufzustehen und null Toleranz gegenüber Grenzüberschreitungen zuzulassen. „Wir müssen hinschauen und es müssen Konsequenzen erfolgen, wenn Frauen diskriminiert werden“, fordert Schwittay.
Die KAB setzt sich daher für die Ratifizierung der ILO Konvention 190 „Übereinkommen über die Beseitigung von Gewalt und Belästigung in der Arbeitswelt“ ein. Die Konvention wurde zwar von allen Mitgliedstaaten verabschiedet, doch noch immer hat die Mehrheit der Länder – auch Deutschland – die Konvention nicht ratifiziert, kritisiert die KAB. Weiterhin verursache Gewalt in der Arbeitswelt bei den Betroffenen physischen, psychischen oder wirtschaftlichen Schaden. „Gewalt und Belästigung an Frauen muss in der Arbeitswelt, im Sport, in Religionsgemeinschaften und auch im Privaten benannt und bekämpft werden“, so Schwittay.

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