KAB-Diözesanpräses und Betriebsseelsorger Erwin Helmer aus Augsburg hat dieses Gebet vor 1.000 Betriebsangehörigen von Amazon gesprochen.
„Faire Arbeit. Würde. Helfen.“
Als Einführung sprach der Sozialethiker Professor Franz Segbers über die sozialethischen Bewertungen und Herausforderungen in der globalisierten Arbeitswelt. „Aufgrund der Deregulierung der Arbeitsverhältnisse benötigen wir eine neue Wertschätzung des Arbeitsrechtes“, so Segbers. „ Wenn wir wollen, das Arbeit menschenwürdig wird, dann müssen wir dringend über Rechte reden, die mit Arbeit verbunden sind“.
Um den Herausforderungen in der digitalen Arbeitswelt zu begegnen, müsse digitale Arbeit zwingend eine Arbeit sein, die einen rechtlich geklärten und gesicherten Arbeitnehmerstatus habe. Zudem müsse eine Diskussion in Gang gesetzt werden, wie die Gewerkschaften im digitalen Kapitalismus die Bedingungen, etwa über Mitbestimmungsrechte, mitgestalten können.
Professor Segbers zu menschenwürdiger Arbeit
In den international besetzten Workshops wurden die Herausforderungen in der globalisierten Arbeitswelt thematisiert. Menschenunwürdige Arbeit in Südamerika, die Arbeitsbedingungen bei Amazon und in der deutschen Fleischindustrie. „Ich bin auf Zustände gestoßen, von denen ich nicht geglaubt hätte, dass so etwas in Deutschland möglich ist“, berichtete Szabolcs Sepsi vom DGB-Projekt „Faire Mobilität“ dann in der nachfolgenden Podiumsdiskussion.
Norbert Faltin und Szabolcs Sepsi über Amazon und die Fleischindustrie
Dass öffentlicher Druck etwas ausrichten könne, bestätigte Szabolcs Sepsi im Interview mit KABOnline. Scepsi berät beim DGB-Projekt „Faire Mobilität“ Arbeiter aus Osteuropa, die in der Fleischverarbeitung tätig sind. Norbert Faltin, im Betriebsrat bei Amazon, prangerte mit deutlichen Worten die „krassen Missstände“ in diesem Unternehmen an: „Der psychische Druck ist dermaßen hoch, dass wir einen Rekordstand bei den Krankmeldungen verzeichnen.“
Norbert Klein, Vorstandsmitglied im Weltnotwerk der KAB, rückte die Solidarität in den Vordergrund. „Wenn sich Organisationen der Arbeitnehmer aus Deutschland mit denen in Asien und Afrika auf Augenhöhe begegnen, ist das eine Kraftquelle auch für uns“.
Stoßgebet für Amazon
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