Diese Website benutzt Cookies. Wenn Sie auf "Akzeptieren" klicken, stimmen Sie dem Einsatz von Cookies gemäß unserer Datenschutzerklärung zu.

Kapitalismus verstehen und überwinden

Spätestens seit dem Beschluss »Fair teilen statt sozial spalten – Nachhaltig leben und arbeiten« des 14. Bundesverbandstags der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) in Würzburg 2011 setzt sich die KAB kritisch mit der kapitalistischen Gesellschaftsform und der Frage nach einer sozial-ökologischen Transformation auseinander. Im Krefelder Beschluss 2017 wurde diese Auseinandersetzung weitergeführt und die Frage aufgeworfen, ob die kapitalistische Gesellschaftsform eine Zukunft haben darf.

Um hierauf eine fundierte Antwort zu erhalten, ist u. E. die Analyse der Kategorien Arbeit, Wert, Ware, Geld und Tausch und deren kritische Reflexion zentral und unverzichtbar. Für einen Verband von Arbeitnehmer*innen wie der KAB ist die Beschäftigung mit der Kategorie Arbeit dabei besonders relevant, aber auch mit besonderen Herausforderungen verbunden. Sowohl die Arbeiter*innenbewegung als auch die katholische Soziallehre haben sich immer wieder positiv auf die Arbeit bezogen. Diese Kämpfe um Anerkennung innerhalb des Kapitalismus waren und sind wichtig. Sie tragen aber auch zu einer Verallgemeinerung und Idealisierung von Warenproduktion und Arbeit bei. Die Tatsache, dass Arbeit im Kapitalismus nie selbstbestimmte Tätigkeit sein kann, gerät dabei leicht aus dem Blickfeld.

Es stellt sich daher die Frage, ob wir als KAB eine Gesellschaft anstreben wollen, die jenseits von Konkurrenz und ökonomischen Zwängen auf Kooperation und Solidarität aufbaut und ein selbstbestimmtes, gleichberechtigtes, naturschonendes Tun zur Gestaltung der gemeinsamen Lebensbedingungen aller Menschen möglich macht. Aus dem "Arbeiten und Leben in Würde und Solidarität" im Selbstverständnis der KAB würde so ein "Leben und Tätigsein in Würde und Solidarität".

Dies setzt eine offene, schonungslose und sicher oft auch schmerzhafte Auseinandersetzung mit unseren eigenen Wurzeln und Grundlagen voraus. Dieses Diskussionspapier möchte hierzu einen Beitrag leisten und einladen, mit uns in einen gemeinsamen Denk- und Diskussionsprozess einzutreten.
Dieses Diskussionspapier ist keine Position der KAB Deutschlands. Es versteht sich als Aufruf zur verbandlichen Diskussion und zur kritischen Weiterentwicklung der Positionen der KAB Deutschlands.

 

Untenstehend können Sie die Lang- und Kurzfassung downloaden