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Aufruf der KAB Deutschlands zum 1. Mai: Stoppt endlich prekäre Arbeit

Zum anstehenden Tag der Arbeit am 1. Mai ruft die KAB Deutschlands zum europaweiten Kampf gegen prekäre Arbeitsverhältnisse auf.

Mit dem Europäischen Lieferkettengesetz ist ein wichtiger, aber auch nur kleiner Schritt erreicht worden im Kampf gegen Ausbeutung, Kinderarbeit und umweltschädliche Produktionsverfahren. Weiterhin finden Produkte der Ausbeutung täglich ihren Weg auf und in die Wohnzimmer, Esstische und Kleiderschränke deutscher Haushalte. Ob auf Obstplanatagen, in Weinbergen, auf Äckern und Feldern sowie in Olivenhainen arbeiten meist Flüchtlinge, Migranten und Wanderarbeiter in Deutschland, Europa und weltweit unter menschenunwürdigen Bedingungen. Diese Arbeitsbedingungen sind nicht zuletzt eine Folge der kapitalistischen und ausbeuterischen Preispolitik großer Lebensmittelkonzerne.

Die Rechte dieser Menschen, die Waren für den europäischen Markt produzieren, sind häufig nicht ausreichend geschützt: 1,4 Milliarden Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer arbeiten weltweit unter menschenunwürdigen Bedingungen. Die Zahl der Opfer von Zwangsarbeit und Sklaverei steigt signifikant, nach jüngsten Schätzungen der Internationalen Arbeitsorganisation (International Labor Organisation, ILO) sind es nunmehr 28 Millionen Menschen. Ebenso werden weltweit immer mehr Kinder zur Arbeit gezwungen, weil der Lohn der Eltern nicht reicht - in den Goldminen von Burkina Faso, als Textilarbeiterinnen und -arbeiter in Bangladesch oder auf Kakaoplantagen in der Elfenbeinküste.

 

Ausbeutung auf deutschen Straßen

Es darf nicht sein, so die KAB Deutschlands, dass Transportunternehmen und Zustelldienste, die auf europäischen Straßen und Autobahnen tätig sind, ihre Beschäftigten durch unmenschliche Arbeitsbedingungen ausbeuten. "Bundesregierung und die Europäische Gemeinschaft müssen jetzt die prekären Arbeits- und Vertragsbedingungen in der europäischen Transport- und Logistikbranche stoppen", so die KAB in ihrem Mai-Aufruf.

 

Existenzsichernde Löhne jetzt!

Fehlende Tarifverträge und ein zu geringer Mindestlohn führten zu Armut und späterer Altersarmut. Die KAB Deutschlands fordert daher die Bundesregierung auf, die Lohnuntergrenze an die europäischen Vorgaben zur Festsetzung des Mindestlohns anzupassen. "Der gesetzliche Mindestlohn muss jetzt auf mindestens 15 Euro angehoben werden, um ein existenzsicherndes Einkommen und ausreichenden Schutz vor Altersarmut zu garantieren."

Nichtzuletzt setzt sich der katholische Sozialverband für ein solidarisches Europa ein und erteilt völkisch-nationalistischen Parteien und Bewegungen eine deutliche Absage. Ausgrenzende und menschenverachtende Aussagen von AfD-Politikern, die sich für deutsche und europäische Parlamente bewerben, sind mit dem christlichen Menschenbild unvereinbar, so die KAB Deutschlands.

 

Hier zum Mai-Aufruf