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Scheinheilige Debatte um Rente mit 70

Köln/ Berlin. „Die Forderung des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall nach einem Renteneintrittsalter mit 70 Jahren ist nicht nur ein Schlag ins Gesicht aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, sondern auch eine politische Scheindebatte um den Abbau von sozialen Leistungen voranzutreiben!“ Dies erklärte Andreas Luttmer-Bensmann, Bundesvorsitzender der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung Deutschlands (KAB).

KAB -Bundesvorsitzender kritisiert Rentenpläne von Gesamtmetall

Schon jetzt werde die Regelaltersgrenze für die Rente stufenweise angehoben. Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen, die 1964 geboren sind, müssen bereits bis zu ihrem 67 Lebensjahr arbeiten. Ansonsten erwarten sie drastische Abschläge bei der Rente. „Mit dem Vorschlag des Gesamtmetallchefs Stefan Wolf lasse sich weder die Rentenkassen füllen noch Altersarmut bekämpfen“, betont der KAB-Bundesvorsitzende. Hier werde auf dem Rücken von Arbeitnehmer*innen die Belastungen für die Sozialversicherungen abgewälzt, beklagt die KAB.

Sozialverband fordert eine solidarische Bürgerversicherung

Statt die Sozialversicherungen solidarischer zu gestalten, werde nach dem Motto, jeder ist seines Glückes Schmied verfahren. „Um die Rentenversicherung zukunftsfest und gerecht zu gestalten, brauchen wir eine Bürgerversicherung, in der alle, auch Selbstständige, Freiberufler, Beamte und Politiker einzahlen“, fordert Luttmer-Bensmann. Die KAB hat gemeinsam mit vier weiteren katholischen Verbänden das Modell einer solidarischen Alterssicherung entwickelt

Altersarmut entstehe nicht erst beim Renteneintritt, sondern im Erwerbsleben. Bei einem Mindestlohn von 12 Euro bleibe trotz Vollzeitjob nach 45 Beitragsjahren immer noch eine Rente unterhalb der Grundsicherung. „Billigjobs, geringe Mindestlöhne und unterbrochene Erwerbsbiografien führen dazu, dass im Alter die Rente nicht zum Leben reicht“, sagte Luttmer-Bensmann. Zudem ist es für den Großteil der Arbeitnehmerschaft körperlich nicht möglich bis 70 Jahren zu arbeiten.