Köln. Vor einer weiter verschärfenden Spaltung der Gesellschaft warnt die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung Deutschlands (KAB). Zum Welttag der Überwindung der Armut am 17. Oktober appelliert der katholische Sozialverband an die Bundesregierung die Bekämpfung der Armut jetzt besonders in den Blick zu nehmen. „Armut ist eine schlimme und versteckte Form gesellschaftlicher Gewalt“, erklärt Bundespräses Stefan-B. Eirich. Er mahnt an, die Vorschläge der Gaskommission nachzubessern. „Haushalte mit niedrigen Einkommen und Menschen in prekärer Arbeit werden kaum entlastet. Die derzeitige Krise und die explodierenden Kosten lassen Armut und Altersarmut in Deutschland ansteigen“.
KAB: Niedriglohn und prekäre Arbeit sind Einstiege in Altersarmut
Der katholische Sozialverband begrüßt zwar, dass jetzt eine Lösung zur Entlastung der Gaskunden von der Expertenkommission auf den Tisch gelegt wurde, doch reichen Hilfen mit dem Gießkannenprinzip nicht aus, sondern führen zu sozialen Verwerfungen. Die KAB Deutschlands fordert daher die Bundesregierung auf, noch vor der beginnenden Heizperiode einen unbürokratischen Härtefonds für bedürftige Familien und Beschäftigte im Niedriglohn-Bereich einzurichten.
Kinderarmut bekämpfen
Neben den staatlichen Hilfen müsse zudem der Mindestlohn an die Teuerungsraten im Bereich Mieten und Lebensmittel entsprechend erhöht werden, um gerade im Niedriglohnbereich Familien zu unterstützen und die Beschäftigten vor Altersarmut zu schützen. Gefahr bestehe auch für Familien im Mittelstand, die keine Rücklagen haben. Jede Teuerung führe zu Abstrichen bei Bildung und Teilhabe. „Schon jetzt leidet jedes fünfte Kind in Deutschland unter Armut“, erklärt Eirich. Die KAB fordert, dass die Kindergrundsicherung, wie sie im Koalitionsvertrag vereinbart wurde, schnellsten umgesetzt werde. „Wir müssen endlich in Deutschland den Kreislauf der Armut durchbrechen und Kinderarmut gesellschaftlich bekämpfen“, fordert der Bundespräses der KAB Deutschlands.