Köln. Die Menschenrechte von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern wurden für diese Fußball-Weltmeisterschaft mit Füßen getreten. „Die weit über 1.500 toten Arbeiter auf den Baustellen der acht Austragungsstädten der Fußballweltmeisterschaft in Katar sind buchstäblich zu Grabstätten mutiert“, erklärt Bundespräses Stefan Eirich.
Arbeitsmigranten wie Leibeigene - Katholischer Verband fordert stärkere Kontrolle der FIFA-Vergaberegeln
Allen Beteiligten, die für Katar als Austragungsort der Fußballweltmeisterschaft 2022 gestimmt haben, muss klar gewesen sein, dass Menschen- und Arbeitsrechte in diesem Land verletzt und Tote und Verletzte in Kauf genommen werden. „Die Entscheidung der FIFA aus Raffgier und Korruption ist gleichzeitig ein gezielter Boykott der Solidarität mit den Arbeitsmigranten“, so Eirich. Fußball, historisch ja im Arbeitermilieu verhaftet, sei so zur Gefahr für Leben und Gesundheit von tausenden von Arbeitern geworden. Die unzähligen toten Arbeitsmigranten aus Afrika und Asien, die wie Leibeigene behandelt werden und wurden, mussten für das Vorhaben Katars herhalten, das sich ein autoritäres Land durch Sportveranstaltungen das Image eines weltoffenen Gastgebers und Global Player geben will. „Dies ist angesichts der Diskriminierung von Arbeitern, den Verletzungen der Menschenrechte und der eingeschränkten Pressefreiheit nicht gelungen“, betont der KAB-Bundespräses.
Vergaberegeln beinhalten Kontrolle der Arbeitsrechte
Der Schaden für diesen gesellschaftlich wichtigen Sport ist nicht abzusehen. Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung wirft den Verantwortlichen des Weltfussballverbandes FIFA und den beteiligten politischen Entscheidern vor, bei der Vergabe im Jahre 2010 in maßloser Raffgier gehandelt zu haben. Statt bei der Vergabe klare Regeln und ein faires Controlling für die Einhaltung von Arbeits- und Menschenrechten zu vereinbaren, standen lediglich milliardenschweren Finanztransfers im Vordergrund. „Ein breiter Boykott dieser Spiele ist für faire Fußball-Liebhabern mehr als verständlich“, so Eirich.