Köln. „74 Jahre nach der Verkündung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte werden Millionen Menschen in vielen Staaten der Erde die grundlegenden Selbstbestimmungsrechte durch Regierungen verwehrt“, erklärt Stefan-B. Eirich, Bundespräses der KAB Deutschlands, aus Anlass des Internationalen Tag der Menschenrechte am 10. Dezember.
Bundespräses Eirich: Religionsfreiheit ist ein Selbstbestimmungsrecht
Mit dem Ausscheiden der deutschen Nationalmannschaft besteht nun die große Gefahr, dass das große Interesse an der Menschenrechtslage in Qatar wieder aus dem Focus der Medien rückt. Gleiches gilt für die weiterhin schlimmen Arbeitsbedingungen vor Ort. So scheint die Auseinandersetzung mit den zahlreichen tödlichen Arbeitsunfällen beim Bau der Stadien kaum noch ein Thema zu sein. „Die Weltmeisterschaft hat gezeigt, dass die weltweite Umsetzung der Menschen- und Arbeitsrechte auch sportliche und kulturelle Bereiche betrifft“, betont Eirich. Gleichzeitig werde auch das Selbstbestimmungsrecht der Menschen auf freie Religionsausübung beschnitten. „In vielen Ländern ist ein Wechsel zu einer anderen Religion unmöglich und die Betroffenen werden diskriminiert und oft verfolgt“, so Eirich.
Umsetzung der Menschenrechte bedarf des Dialogs
Für viele Staaten in der Welt gestalte sich der Weg zu Rechtstaatlichkeit und Demokratie nur mühsam. Daher sei es wichtig mit den Menschen und der Politik in diesen Ländern gemeinsam im Dialog auf Verbesserungen und Veränderungen hinzuwirken. „Dies dürfe nicht nur bei sportlichen oder kulturellen Großereignissen geschehen, sondern im ständigen Austausch der Wirtschaft und der Politik“, fordert Bundespräses Eirich.
Als Teil der internationale Arbeitnehmerbewegung versuchen katholische Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer weltweit sich zu organisieren und durch den Aufbau zivilgesellschaftlicher Strukturen die Lebens- und Arbeitssituationen vor Ort zu verbessern. „Um in einem gemeinsamen Haus gerecht und menschenwürdig zu leben, ist es notwendig, die Umsetzung, der 1948 verkündeten Erklärung der Menschenrechte, weltweit voranzutreiben“, betont Stefan Eirich.