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KAB: Gesundheitsschutz muss auch bei Tesla vor den Profitinteressen stehen

Tesla-Mitarbeitende kämpfen für die IG Metall in ihrem Unternehmen. Foto: IG Metall/ v. Polenz

„Die Gesundheit von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern muss auch beim Autobauer Tesla an erster Stelle stehen“, betont Stefan Eirich, Bundespräses der KAB Deutschlands.

Der katholische Sozialverband solidarisiert sich mit den Beschäftigten, die für bessere Arbeitsbedingungen in dem brandenburgischen Betrieb kämpfen.

 

In dem neuen Elektroautomobilwerk des amerikanischen Milliardärs Elon Musk in Grünheide beklagen sich die Beschäftigten über überzogene Produktionsziele, Mängel beim Gesundheitsschutz und zudem über Personalmangel. Überdurchschnittlich hoch sind die registrierten Arbeitsunfälle. „Es ist nicht hinnehmbar, dass auf Kosten der Gesundheit von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Produktion und Profit erhöht und Management- sowie Produktionsfehler kaschiert werden“, so das KAB-Bundesvorstandsmitglied Stefan Eirich. Hinter der von Tesla betriebenen Missachtung des Gesundheitsschutzes sieht Eirich eine im großen Stil systematisch betriebene Aushöhlung gewachsener Arbeitnehmerrechte. Neben den Mängeln beim Gesundheitsschutz sind auch viele Umwelthavarien bei dem Industrieunternehmen aufgetreten.

 

Gewerkschaftlich organisieren

Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung fordert das Management und die örtlichen Aufsichtsbehörden auf, stärkere und intensive Kontrollen durchzuführen, um die Beschäftigten zu schützen. „Es darf nicht sein, dass der wichtigste Wirtschaftsmotor in Berlin-Brandenburg leckt und Umwelt und Gesundheit schadet“, so Eirich. Der katholische Sozialverband ruft daher die Beschäftigten auf, sich in Gewerkschaften zu organisieren, um über einen starken unabhängigen Betriebsrat mitbestimmen zu können, wie Arbeitsabläufe installiert werden. Es kann nicht sein, dass Milliarden an staatlichen Subventionen an Unternehmen vergeben werden, die keine Tarifbindung haben, so die KAB.

Es müsse dem amerikanischen E-Automobilbauer deutlich gemacht werden, dass eine fehlende Tarifbindung in der deutschen Automobilindustrie, uneinsichtige Verschwiegenheitserklärung in Arbeitsverträgen sowie eine Ellbogenmentalität gemischt mit autoritärer Führung keine Grundlage für eine demokratische Arbeitskultur und ein erfolgreiches Unternehmen hierzulande sind. Die KAB begrüßte daher den mutigen Auftritt der etwa tausend Tesla-Beschäftigten, die sich für eine Mitgliedschaft in der Industriegewerkschaft Metall öffentlich einsetzen.