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KAB-Bundespräses: Kirchen müssen soziale Fragen endlich in den Mittelpunkt stellen

Arbeit und Christentum gehören eng zusammen. Foto: Roos

Statt sich mit selbstbeschaulichen Disput innerkirchlicher Reformfragen zufriedenzugeben muss sich die Katholische Kirche stärker den sozialen Herausforderungen stellen. Dies fordert die KAB anlässlich des 146. Todestag des Mainzer Sozialbischofs Wilhelm Emmanuel von Ketteler am 13. Juli.

„Der „fromme Glaube genügt aber nicht in dieser Zeit, er muss seine Wahrheit durch Taten beweisen!“ forderte Ketteler in seinen berühmten Adventspredigten. Damals wie heute stieg die Zahl der Abgehängten, Arbeitslosen und Tagelöhner und sorgte für gravierende soziale Verwerfungen. Als Hauptfeind der arbeitenden und darbenden Menschen seiner Zeit hat Ketteler den ungezügelten Liberalismus erkannt und bekämpft. Lohnempfängerinnen und -empfänger waren ohne jeden Schutz den Mechanismen der uneingeschränkten Gewerbefreiheit ausgesetzt, was die totale Abhängigkeit und soziale Isolierung der Arbeiter zur Folge hatte.

Die KAB Deutschlands erinnert daher noch einmal an das gemeinsame Sozialwort der beiden Kirchen aus dem Jahre 1997. „Konstitutiv und verpflichtend ist es für die Kirche und ihren Auftrag zur Seelsorge, die Verantwortung für eine sozial gerechte Gestaltung des menschlichen Lebensraumes, seiner Strukturen und seiner Systeme wahrzunehmen und daraus Konsequenzen zu ziehen.“ Für soziale Gerechtigkeit zu kämpfen, ist und bleibt eine der zentralen Aufgaben der Kirche, mahnt Bundespräses Eirich.

 

Frohe Botschaft gegen menschenverachtenden Populismus

Angesichts der sehr hohen Zahl von Kirchenaustritten sollten sich die beiden Kirchen wieder ihrer gesellschaftlichen und sozialen Verantwortung bewusst machen und deutlicher Stellung zu den Fragen und Herausforderungen der Zeit zu nehmen. „Der Klimawandel, steigende Kinderarmut, die sinkende Akzeptanz demokratischer und christlicher Werte und Armut im Alter sind Herausforderungen, wo die Kirche nicht nur stummer Zuschauer sein darf“, erklärt Eirich. Die Frohe Botschaft müsse sich laut und deutlich gegen einen menschenverachtenden Populismus wenden, der sich auch in der Mitte der Gesellschaft breit mache. „ Wir müssen mit unserer Überzeugung von der gleichen Würde aller Menschen und ihrer sozialen Rechte auf die Plätze unserer Gesellschaft gehen“, betont der KAB-Bundespräses.